Bornheimer Spargelstreik: Rumänische Erntehelfer wehren sich. Demo Montag 18.05.20 -9:00 Uhr

- Protest-Kundgebung für vollständigen Lohn am 18. Mai 2020 in Bornheim
Am Freitag, 15. Mai 2020 legten in Bornheim bei Bonn 100-300 Erntehelfer*innen unter Protest die Arbeit nieder, die Mehrheit stammte aus Rumänien. Sie waren laut Presseberichten in der Corona-Krise angelockt worden — mit der Aussicht auf eine Bezahlung von rund 2.000. Als das Unternehmen Sabine & Claus Ritter GbR und sein Insolvenzverwalter Andreas Schulte-Beckhausen am Ende nur 200-250 Euro rausrücken wollten, gingen sie in den Streik.
RP-Online berichtet von Betroffenen, die bislang gar nichts bekommen haben: „Wir haben hart gearbeitet, wir brauchen unser Geld“, sagte eine 29-Jährige.1
Vor allem wissen die Leute auch nicht, wie sie ohne ihren rechtmäßigen Lohn überhaupt nach Hause kommen sollen. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht ruft mit anderen Gruppen wie der FAU Bonn und der Interventionistischen Linken dazu auf, die Erntehelfer*innen zu unterstützen.
Der Skandal wird perfekt durch katastrophale Unterkünfte und fehlenden Infektionsschutz.
Obwohl es Anfang Mai recht kalt wurde, gab es in den Baracken, die bei einem Klärwerk (!) in Roisheim stehen, offenbar keine Heizung; die sanitären Einrichtungen sollen jeder Beschreibung spotten. Am Wochenende gingen den Erntehelfer*innen die Lebensmittel aus. Die FAU Bonn war vor Ort und organisierte Wasser und Essen, während das Gut Ritter die Polizei rief und das Gelände mit Security absicherte.
Mitten in der Pandemie gab es offenbar keine Schutzmaßnahmen gegen Ansteckung mit dem COVID-19-Virus.