Tag der Bundeswehr: schleichende Militarisierung der Gesellschaft stoppen

09.06.2016 – PRESSEMITTEILUNG – Alexander Neu
Tag der Bundeswehr: schleichende Militarisierung der Gesellschaft stoppen
„Die knapp 2,4 Millionen Euro an Steuergeldern, welche die Bundeswehr an einem einzigen Tag ausgibt, um mit zweifelhaften Methoden für Militäreinsätze zu werben, wären an anderer Stelle viel sinnvoller eingesetzt. Angesichts leerer Kassen in den Kommunen, mangelnder Betreuungsmöglichkeiten für Kinder oder der Flüchtlingsherausforderung ist diese Summe mehr als unangemessen “, erklärt Dr. Alexander Neu, Obmann im Verteidigungsausschuss für die Fraktion DIE LINKE anlässlich des am Samstag (11. Juni 2016) zum zweiten Mal stattfindenden Tages der Bundeswehr.
„Die Bundeswehr will an diesem Tag deutschlandweit an 16 Standorten – unter anderem auf dem Bonner Marktplatz – Bürgerinnen und Bürger, Jugendliche und Kinder ansprechen und sich ´mit einem bunten Programm als starke Truppe und familienfreundlicher Arbeitgeber´ präsentieren. Als Events sind, unter anderen, Flugvorführungen mit Eurofighter, Tornado und Kampfhubschraubern, Panzer zum Anfassen, Nahkampfvorführungen, Militärmusik und Attraktionen für Kinder angekündigt. Der „Spaß“ soll rund 2,4 Millionen Euro kosten.
DIE LINKE lehnt solch pompöse Militärshows entschieden ab. Denn sie sollen nur eine höhere Akzeptanz des Militärs innerhalb der Gesellschaft schaffen und neue willige Bewerber für den Militärdienst rekrutieren. Besonders perfide dabei ist, dass hier schon ganz gezielt kleine Kinder angesprochen werden sollen und diese militärisches Gerät ausprobieren dürfen.
Was die Bundeswehr bei all der Show bewusst verschweigt, sind aber die Konsequenzen und Gefahren des militärischen Agierens Deutschlands in der Welt. Tod, Leid und Zerstörung werden mit buntem Spektakel zugedeckt und mit subtilen Werbemethoden sollen der Bevölkerung Kriegseinsätze in aller Welt schmackhaft gemacht werden. Das ist zynisch nicht hinnehmbar.
Ich fordere daher alle dazu auf, am Samstag ein lautes und sichtbares Zeichen zu setzten und sich an einer der zahlreichen Protestaktionen gegen den Tag der Bundeswehr zu beteiligen.“